Unselige Erinnerung an einen Unbelehrbaren

»Weizsäcker kürzt Remers Pensionsbezüge«
Bundespräsident von Weizsäcker hat dem früheren Generalmajor der Wehrmacht, Otto-Ernst Remer, einen Teil seiner Pensionsbezüge für die Zeit seiner Wehrmachtszugehörigkeit gestrichen. Dies bestätigte das Bundespräsidialamt gestern auf Anfrage. Remer war wegen seiner rechtsextremistischen Betätigung , unter anderem in der Sozialistischen Reichspartei, schon einmal 1957 vom Bundesdisziplinarhof seine Wehrmachtspension aberkannt worden.
Der frühere Bundespräsident Scheel hatte Remer die Pension auf dem Gnadenweg wieder zuerkannt mit der Auflage, sich jeder politischen Tätigkeit zu enthalten. Weizsäcker hat mit seiner Entscheidung auf Vorschlag von Bundesinnenminister Zimmermann den Gnadenakt Scheels widerrufen. Remer hatte sich im März diesen Jahres vor dem Landgericht Kempten wegen Verunglimpfung des Ansehens Verstorbener zu verantworten und wurde zu einer Geldstrafe von 1500 DM verurteilt. Remer war maßgeblich an der Niederschlagung des militärischen Widerstandes gegen Hitler vom 20. Juli 1944 beteiligt.

(zitiert aus »Der Tagesspiegel« vom 5. September 1986)